Theaterausstellungen, Ausstellungsmedien und Geisteswissenschaften um 1900

  • Forscher*in: Lotte Schüßler
  • Institution: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Betreuer*in(nen): Prof. Dr. Viktoria Tkaczyk, Prof. Dr. Matthias Warstat

Das Dissertationsprojekt widmet sich drei großen Theaterausstellungen: die Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892, die Deutsche Theaterausstellung Berlin 1910 und die Deutsche Theater-Ausstellung Magdeburg 1927. Diese Ausstellungen präsentierten einem breiten wie einem fachlichen Publikum zeitgenössische Theaterkunst, Theatergeschichte, Theaterindustrie und ‑gewerbe sowie die Beziehungen des Theaters mit anderen Künsten und Medien.  Anhand der drei interdisziplinären Ausstellungen zeigt das Projekt, wie sich im deutschsprachigen Raum um 1900 eine Geschichte der Geisteswissenschaften aufspannte, die über rein universitäre Entwicklungen und akademische Praktiken hinausging. Disziplinen wie die Theaterwissenschaft, die Musik- und Filmwissenschaft wurden institutionalisiert und methodisch spezialisiert – genauso aber durch eine populär-wissenschaftliche Ausstellungskultur konzeptualisiert, propagiert und popularisiert. Neben personellen und institutionellen Verknüpfungen zwischen den Ausstellungen und geisteswissenschaftlichen Disziplinen fokussiert das Projekt insbesondere visuelle und klangliche Medien (Displays, Kataloge, illustrierte Bücher, Lehrfilme, Phonographen), die die Theaterausstellungen mit sich brachten.

Lotte Schüßler ist Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Visiting Predoctoral Fellow in der Forschungsgruppe „Epistemes of Modern Acoustics“ am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Weitere Informationen siehe hier.